Dinner für Arm und Reich

von Romana Kraler
04. November 2025

Am Donnerstag, den 23. Oktober 2025, fand in der Fachschule und Aufbaulehrgang der Dominikanerinnen Lienz ein besonderes Schulprojekt zum Thema „Arm gegen Reich“ statt. Ziel dieses Projekts war es, den Schülerinnen und Schülern sowie den geladenen Gästen aus sozialen Einrichtungen die soziale Ungleichheit in unserer Gesellschaft auf anschauliche und eindrucksvolle Weise bewusst zu machen.

Zu Beginn der Veranstaltung zog jede Person ein Kärtchen, das darüber entschied, ob sie ein „armes“ oder ein „reiches“ Menü serviert bekommen würde. Diese zufällige Zuteilung führte bereits zu ersten Überraschungen und regte zum Nachdenken an: Wie fühlt es sich an, plötzlich zu einer der beiden „Gesellschaftsgruppen“ zu gehören?

Die Küchen- und Serviergruppen der Schule bereiteten zwei völlig unterschiedliche Menüs vor – ein einfaches, bescheidenes Menü für die „Armen“:

  • Brennsuppe mit Bricke
  • Suppentopf mit Wurzelgemüse
  • Krautspatzlen
  • Apfelmus mit Anisschnittchen

und ein deutlich abwechslungsreicheres, hochwertigeres Menü für die „Reichen“:

  • Herbstlicher Blattsalat mit Sesamkugeln
  • Terlaner Weinsuppe
  • Schweinemedaillons mit Erdäpfelhäubchen und Gemüsegarnitur
  • Schokoladenmousse

Die Schülerinnen der 2ALW übernahmen dabei professionell den Service und die 3FW sorgte für ein hervorragendes Essen.


Während des Essens entstand ein lebendiger Austausch über soziale Gerechtigkeit, Chancenungleichheit und den Umgang mit Armut in unserer heutigen Zeit. Das Projekt zeigte eindrucksvoll, wie schnell man selbst in eine Situation geraten kann, die man als ungerecht empfindet – und wie wichtig Empathie und Solidarität sind.

Die Fachschule der Dominikanerinnen Lienz setzte damit ein starkes Zeichen für soziales Bewusstsein und verantwortungsvolles Miteinander.

Das Ergebnis des Projekts war durchweg positiv: Die Gäste zeigten sich begeistert von der Idee und gaben eine sehr gute Rückmeldung – viele tauschten am Ende sogar freiwillig das Essen, um beide Perspektiven kennenlernen zu können.

Zusätzlich wurde das Erlebnisdinner von den Medien aufgegriffen, und es erschien ein toller Artikel im Osttiroler Boten, der das Projekt und seine Wirkung auf die Teilnehmer und Teilnehmerinnen noch einmal unterstrich.

Bericht im Osttiroler Boten